Die Landeshauptstadt Kiel ist das Zentrum der Meeresforschung in Deutschland. Das hat in Schleswig-Holstein bereits seit rund 300 Jahren Tradition. Die Existenz der Christian-Albrecht-Universität, Kiels ideale geografische Lage und seine Rolle als Zivil- und Marinehafen haben dazu entscheidend beigetragen.
Das Herzstück modernster Meeresforschung ist seit 2004 das Leibnitz-Institut für Meereswissenschaften an der Christian-Albrecht-Universität Kiel, IFM-GEOMAR abgekürzt. Das Super-Institut ist ein spektakulärer Zusammenschluss des alten Forschungszentrums für marine Geowissenschaften (GEOMAR) mit dem Institut für Meereskunde (IfM).
Das Forschungsinstitut von Weltruf hat sich die interdisziplinäre Zusammenarbeit auf dem Gebiet moderner Meeresforschung zur Aufgabe gemacht. Die Bandbreite dessen, was hier erforscht wird, ist enorm. Das reicht von der Beschaffenheit des Meeresbodens bis hin zur Meeres-Wetterforschung.
Und nicht zuletzt geht es hier auch um ein brennend aktuelles Thema:
gesellschaftspolitische Fragen der Daseinsvorsorge stehen auf dem Programm.
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Forschungsschwerpunkte werden in insgesamt vier Zentralbereichen gesetzt. Dazu zählt das Aufgabenfeld "Ozeanzirkulation und Klimadynamik" ebenso wie die "Marine Ökologie" und "Biogeochemie".
Das Leibnitz-Institut für Meereswissenschaften verfügt über Kapazitäten und Mittel, von denen andere nur träumen können. Es unterhält zum Beispiel eine eigene Flotte von Forschungsschiffen. "Alkmar", "Poseidon", "Littoria" und "Polarfuchs" kommen weltweit zum Meereseinsatz. Mit dem Forschungstauchboot "Jago" sind Forscher und Techniker auch im Unterwassereinsatz für die Wissenschaft tätig. Es ist übrigens das einzige bemannte Forschungstauchboot in Deutschland. Hinzu kommt auch noch ein ferngesteuertes unbemanntes Unterwasserfahrzeug.
Die Stiftung hat einen Jahresetat von derzeit rund 50 Millionen Euro. IFM-GEOMAR beschäftigt
rund 500 Mitarbeiter. Kieler Meeresforscher haben die amerikanische Rippenqualle erstmals in der Ostsee entdeckt. Eine gefährliche Entwicklung, denn den Wissenschaftlern ist es gelungen, einen Zusammenhang mit dem Rückgang des Dorschnachwuchses herzustellen.
Kieler Wissenschatler haben Korallen entdeckt, die als "Spürnasen" für Hurrikane taugen. Außerdem wiesen sie nach: kaltes Wasser am Äquator hat Auswirkungen auf den Monsum in Westafrika.
In einem Sonderforschungsbereich werden die Wechselwirkungen zwischen Klima und Sauerstoffgehalt in tropischen Meeren untersucht.
Öffentlich zugänglich ist das Aquarium. Bewohner unserer Meere, Seen, Bäche und Flüsse tummeln sich in insgesamt 32 Schaubecken. Darunter sind Dorsche, Steinbutte, Katzenhaie, Seewölfe, Hummer und Aale, ein Heringsschwarm sowie Süßwasserfische aus der Region.
Im Außengehege lebt eine muntere Schar Seehunde.
Fütterung ist montags bis donnerstags sowie an den Wochenenden jeweils um 10 Uhr und um 14:30 Uhr.